Kleinkampfmittel

Hinter dem Begriff "Kleinkampfmittel" verbergen sich äusserst gefährliche, ja verzweifelte Missionen mit kleinen und oft haasträubend primitiven Waffensystemen, die ihre Benutzer ot genauso gefährdeten wie die Angegriffenen.

Selbstopfer - zumindest bei den Japanern geplant - war bei vielen Einsätzen als Risiko stillschweigend hingenommen, und kam wohl vor.

Etwas, was heute niemand mehr erfahren wird.

Den Anfang haben die italienischen Torpedoreiter gemacht - hochprofessionelle Spezialisten, die im Mittelmeer in vielen Einsätzen mit Mut und Können diese neue Art der Seekriegsführung eingeführt haben.

 

Heute sind Kampfschwimmer und ihre Waffen allgemein anerkannt und gelten als die Besten der Besten, so z.B. die Navy Seals, die SAS...und natürlich die Kampfschwimmer der Bundeswehr.

Ko-Hyoteki und Pearl Harbour

Die kaiserliche Marine Japans war der erste Staat, der die Idee des Klein-U-Bootes ausgearbeitet hat UND bei Kriegsbeginn sofort nutzte.

 

Mit dem 26m langen Zweimann-Boot, bewaffnet mit zwei der präzisen japanischen Torpedos begann der zweite Weltkrieg im Pazifik.

Und so skurril es klingt, das Boot HA-19 wurde in internationalen Gewässern durch die USS Ward versenkt.

Ein US-Kriegsschiff hat also den Zweiten Weltkrieg begonnen.

 

Somit war die japanische Trägerflotte im Recht und hat nur auf den Angriff auf ein eigenes Kriegsschiff im Frieden völkerrechtlich korrekt reagiert.

Man stelle sich vor, ein patrouillierendes US-Uboot wird heutzutage offen versenkt!

Natürlich ändert das nichts an den Fakten, aber ein ironisches Grinsen darf doch erlaubt sein...

 

Ein Ko-Hyoteki (codiert: Ziel "A") ist laut moderner Fotoauswertung tatsächlich in den Hafen von Pearl Harbour eingedrungen und hat das Schlachtschiff USS Oklahoma versenkt.

 

Weitere gewagte Operationen folgten, u.a. ein Angriff auf den Hafen von Sydney und Madagaskar, wo das Schlachtschiff HMS Ramillies schwer beschädigt wurde.

 

Hier das 1/35 Kartonmodell des japanischen Bootes... Natürlich aus dem Hause "U-Don"!

P.S.: ...nein, es waren keine Selbstmordboote!

Hecht

Der Typ XXVII A wurde ab Mai 1944 an die Kriegsmarine ausgeliefert, insgesamt wurden 53 Exemplare gebaut.

Mangels Reichweite (max 70 sm) liefen die Boote als Schuleinheiten.

 

Bei einer Länge von 10,40m und einer Tauchtiefe von 50m trug das Boot einen G7e-Torpedo. 

 

Ein 1/35-Kartonmodell von GPM!

 

Seehund

Der "Seehund"  genannte Typ XXVII B/127 beruht direkt auf den "Hecht".

285 Einheiten wurden gebaut.

 

11,86m Lang und 17ts schwer, schaffte der Seehund mit zwei Torpedos bewaffnet 270sm.

Ein richtiges U-Boot mit Diesel für Überwasserfahrt und E-Maschine für Tauchfahrt, war das Boot eine gefährliche und erfolgreiche Waffe.

Sie versenkten eine Tonnage von 93.000 BRT.

Marder

Der "Marder" war der direkte Nachfolger des sehr unzulänglichen "Neger".

Beide sind nichts anderes als bemannte G7e-Torpedos, die einen weiteren mit Gefechtskopf versehenen zum Ziel transportieren.

Minimale Rundumsicht und geringe Reichweite von 30sm gepaart mit einer kleinen Geschwindigkeit von 4,2sm machten die Einsätze zu Selbstmordkommandos.

Der "Molch" allerdings konnte im Gegesatz zum "Neger" bis 10m tauchen, und war eingeschränkt erfolgreich.